SV Koweg Görlitz 2. : Rot-Weiß Sagar 33:34 (13:18)

Nach zwei Auswärtsniederlagen in Serie sollte es eigentlich ein Befreiungsschlag werden – doch statt dessen schlittern die Ostsachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz weiter in eine kleine Krise. Im Heimspiel gegen Rot-Weiß Sagar leisteten sich die Neißestädter zu viele Fehler und unterlagen schließlich knapp mit 33:34 (13:18). Dabei hatten die Gastgeber in den letzten zehn Minuten einen Rückstand von acht Toren aufgeholt und 64 Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleichstreffer erzielt.

„Wir hatten uns vorgenommen, Sagar mit einer sehr offensiven Deckung vor Herausforderungen zu stellen und so in ein schnelles Tempospiel zu kommen“, so Koweg-Trainer Eric Gähler. Wohl wissend, dass man bei einer offensiven Abwehr auch das ein oder andere Tor kassieren würde. Dafür ist Sagar mit seinem Spielmacher Tommy Erlitz zu erfahren und abgezockt. Aber das sollte mit dem angesprochenen Tempospiel nach vorn mit vielen Toren wieder wett gemacht werden. Die Abwehrarbeit ist bis in die 17. Spielminuten hinein, als die erste Auszeit gezogen wurde, gut gelungen. Nur in der Offensive fehlte es noch an Effizienz, denn viele Chancen aus dem Spiel heraus wurden leichtfertig vergeben. Am Ende der ersten Halbzeit sind es wieder zu viel Fehlwürfe – ein Manko, was sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen zieht. Allein in den ersten 30 Spielminuten kamen die Görlitzer auf 16 Fehlwürfe und 8 technische Fehler. Das hätte gereicht um das Spiel in der ersten Halbzeit deutlich zum eigenen Gunsten gestalten zu können. Gähler: „Es fehlt den Jungs der freie Kopf und das nötige Selbstbewusstsein. So rennen wir dann wieder einem Rückstand hinterher.“ Dieser wuchs im Laufe der zweiten Halbzeit bis auf 8 Tore an (23:31, 52.) - die Koweg-Jungs vergaben weiter freie Würfe wie am Fließband. „Ich hatte das Gefühl dass die Jungs phasenweise zu übermotiviert wirkten, was auch die rote Karte von Julien Seidel zeigt“, so Gähler weiter. Bei einem Konter von Sagar versucht er zu eifrig den Ball zurückzuerobern, geht aber etwas zu risikoreich in seinen Gegenspieler und darf sich in der 44. Minute vorzeitig unter die Dusche verabschieden.

Die letzten 12 Minuten gehen die Gastgeber nochmal in Manndeckung und schaffen es schließlich, den hohen Rückstand aufzuholen und gut eine Minute vor dem Ende auszugleichen. Doch dann fehlte der kühle Kopf und Sagar spielt es kaltschnäuzig den letzten Angriff erfolgreich aus. Gähler: „Ich denke über ein Unentschieden hätten wir uns mächtig freuen können. Mehr wäre aus meiner Sicht dem Spielverlauf entsprechend unverdient gewesen.“ Nun heißt es im Training ganz klar weiter an der Abschlussschwäche zu arbeiten und den Fokus auf das Pokalspiel in Bernstadt zu richten, welches am kommenden Sonntag (15Uhr) bei den Erdachsen steigt.

Ausdrücklich bedanken möchten sich das Team bei den zahlreichen Zuschauern. „Es freut uns zu sehen, dass das Interesse am Juniorteam groß ist und somit die Halle so gut gefüllt war. Das macht Spaß und ich hoffe, dass trotz der durchwachsenen Leistung gesehen wurde, dass das Team sich zu keiner Zeit aufgegeben hat und viele wieder zuschauen kommen. Das werden wir als Positives für die kommenden Wochen mitnehmen“, so Gähler. Er hofft, dass sein Team beim nächsten Heimspiel am 21.10. gegen Pulsnitz wieder überzeugen zu kann.

Koweg: Laurenz, Schwerdtfeger – Hintz (1), Neumann (1), Seidel (5/4), Fiedler (2), Sobanski (3), Just (3), Savic (1), Gähler (1), Tausche (6), Kiock (8), Prieß (2)

Torfolge: 0:1 (3.), 1:1 (5.), 4:4 (10.), 6:7 (15.), 8:9 (20.), 10:12 (25.), 13:18 (30.), 14:19 (35.), 17:21 (40.), 20:25 (45.), 22:29 (50.), 30:32 (55.), 33:34 (60.)

Robert Eifler