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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
16/05/2013
„Wir gehen unseren Weg mit regionalen Spielerinnen weiter.“
Jörg Adam, der Trainer der Görlitzer Oberligahandballerinnen, zieht eine Saisonbilanz und sagt, ob er vom nächsten Aufstieg träumt.

von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung vom 15.05.2013


Ihre erste Saison in der Mitteldeutschen Oberliga haben die Görlitzer Koweg-Handballerinnen hinter sich. Sie landeten als Aufsteiger mit 23:17 Punkten auf einem starken sechsten Platz. Was aber fast noch wichtiger war: Sie haben es geschafft, das Görlitzer Publikum zu begeistern. Die Jahnsporthalle war immer gut gefüllt – in der Spitze mit 500 Zuschauern. Trainer Jörg Adam ist aber dafür bekannt, eher kritisch zu analysieren. Wie er die vergangene Saison bewertet und wie es weitergehen soll, sagt er im SZ-Interview.

Herr Adam, vor gut zwei Wochen war das letzte Spiel. Ist die Saison schon analysiert?

Wir haben uns gemeinsam mit unserem Teamleiter Uwe Günther schon zwei Spieltage vor dem Saisonende intensiv mit der Analyse beschäftigt. Jetzt wollen wir eher etwas Abstand gewinnen.

Sind Sie rundum zufrieden oder sagen Sie im Nachhinein, an der einen oder anderen Stelle war sogar noch mehr drin?

Wenn man als Aufsteiger so abschneidet, soll man nicht unzufrieden sein – mit dem Platz, den Ergebnissen und vor allem mit der Entwicklung des Umfeldes. Aber Zufriedenheit hemmt. Deshalb fällt es mir schwer, zufrieden zu sein. Ich bin froh, wie die Saison gelaufen ist, aber wir wissen, dass es noch genügend Reserven gibt, die wir erschließen müssen.

An welche Spiele erinnern Sie sich besonders gern und welche würden Sie am liebsten vergessen?

Wie das Heimspiel gegen Altenburg (30:45) gelaufen ist, war schon ernüchternd. Da haben wir es den Gästen viel zu leicht gemacht. Echte Höhepunkte im positiven Sinn waren der 30:28-Auswärtssieg in Marienberg und das Pokalspiel gegen den späteren Zweitliga-Aufsteiger HC Rödertal, dem wir beim 28:33 gut Paroli geboten haben.

Gab es Spielerinnen, die Sie in dieser Saison überrascht haben?

Als erste fällt mir da Torfrau Anke Thonke ein. Als Martina Köppe gleich zu Saisonbeginn ausgefallen ist, dachte ich, wir würden ein Problem auf der Torhüterposition bekommen. Haben wir aber nicht. Anke hat sich dank verbesserter Fitness und mit dem Torwarttraining durch Steffen Buntke enorm gesteigert. In der zweiten Saisonhälfte hatte ich größere Probleme durch den verletzungsbedingten Ausfall von Angelika Wasiucionek erwartet, die danach auch nicht mehr zu ihrer richtigen Form fand. Aber Juliane Conrad hat das im Deckungszentrum dann sehr gut gemacht und Andrea Witschel hat im Angriff ihre Ansprüche deutlich gemacht, auch die Nummer eins der Kreisläuferinnen sein zu können. Und dann ist ja noch Anne Neumann, von der ich aber nicht so sehr überrascht war. Wie sie die Situation mit der verletzten Magdalena Rejfur für sich genutzt hat, war beeindruckend.

Getragen wird das Spiel aber wesentlich vom Rückraum.

Natürlich sind Marzena Kot, Yvonne Kurtycz und auch Karolina Muras, die auch in der Abwehr eine wichtige Rolle spielt, kaum wegzudenken.

Wie geht es jetzt weiter? Soll der nächste Schritt gemacht werden?

Das haben wir ausführlich diskutiert. Eine Variante wäre, zwei, drei echte Verstärkungen zu holen und den Schwung zu nutzen, um in die nächste Spielklasse aufzusteigen. Wir wollen aber die eigenen Spielerinnen mitnehmen. Und unter großen Verstärkungen würden zuerst die jungen Spielerinnen leiden, weniger Einsatzzeiten bekommen. Genau das wollen wir nicht, sondern setzen auf deren Potenzial. Wir werden aber trotzdem versuchen, uns zurückhaltend zu verstärken. Außerdem soll unsere Mannschaft ein regionales Team bleiben. Wir wollen keine ausländischen Spielerinnen im Übermaß, sondern eine gute Mischung finden. Für die neue Saison halten wir bis auf Martina Köppe, die ihre Laufbahn beendet hat, den Kader zusammen. Magdalena Rejfur kehrt nach ihrer Verletzung zurück. Dazu gibt es vielleicht noch zwei neue Spielerinnen.

Haben Sie Bedenken, dass Sie auf diese Weise der Erwartungshaltung des Publikums nicht gerecht werden?

Erstens sind wir stolz darauf, uns diese Erwartungshaltung des Publikums erarbeitet zu haben. Druck, den nächsten Schritt nach oben zu gehen, kommt meistens vom Publikum und von Sponsoren. Ich selbst habe mit vielen Leuten gesprochen und eher das Signal empfangen, dass wir diesen Weg auch mit eigenen Talenten weitergehen sollen. Ein gutes Beispiel war die Partie gegen Magdeburg, als wir zur Halbzeit mit 17:5 geführt hatten, wir durchgewechselt haben und es am Ende sogar noch eng wurde. Die Leute, offensichtlich ein gutes Fachpublikum, haben das mitgetragen.

Es gibt ja auch einige ehemalige Görlitzerinnen, die höherklassig spielen und vielleicht kommen könnten.

Das wäre natürlich der Königsweg. Wir sind da auch in Gesprächen und hören auch, dass das für einige eine Option wäre, zum Beispiel nach Abschluss der Ausbildung. Wir werden von diesen Spielerinnen sicher beobachtet und müssen Kontinuität nachweisen, damit wir eine echte Option werden.

Was meinen Sie damit genau?

Kontinuität heißt auch, Spielerinnen weiterzuentwickeln und nicht für einen kurzfristigen Erfolg fallenzulassen. Genauso wichtig ist die Unterstützung von Sponsoren und Publikum über einen längeren Zeitraum.

Wo geht die Reise in der neuen Saison hin?

Erstmal kommt eine intensive Vorbereitung, damit wir wieder eine gute Rolle in der Oberliga spielen können. Wofür es reicht, kann man schwer abschätzen, auch weil wir noch nicht wissen, wie sich die Konkurrenten verstärken.






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